Co-produzierte Grünzüge als nachhaltige kommunale Infrastruktur
CoProGrün – Co-produzierte Grünzüge als nachhaltige kommunale Infrastruktur
Grünzüge stellen ein wertvolles Instrument der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung dar, stehen aber durch angespannte kommunale Haushalte sowie durch soziale und demografische Transformationen vor großen Herausforderungen. Das Projekt CoProGrün erforscht, wie Grünzüge durch die Einbindung von Akteuren aus (Land)Wirtschaft und Zivilgesellschaft nachhaltig ausgerichtet, langfristig gesichert und attraktiv gestaltet werden können.
Vom hoheitlichen Restriktionsraum…
Urbanes Grün prägt entscheidend die Lebensqualität von Städten. Seit Jahrzehnten kümmert sich daher die kommunale Planung um den Aufbau und die Pflege von Grünflächen. Parks, Kleingärten, Wälder und Äcker entfalten ihre volle Wohlfahrtswirkung allerdings erst im Verbund: als Grünzüge gliedern sie die Stadt, bieten größere Erholungsräume, vernetzen Lebensräume von Tieren und Pflanzen und bringen Frischluft in überhitzte Quartiere. Grünzüge müssen daher durch Planungsrecht gesichert werden. Grünzüge müssen aber auch von den Bürgerinnen und Bürgern als wertvolle Stadträume erkannt und genutzt werden, ansonsten drohen mangelnde Akzeptanz und schwindender politischer Rückhalt. Gerade in schrumpfenden Regionen wächst die Diskrepanz zwischen sinkenden Pflegebudgets und steigenden gesellschaftlichen Anforderungen an die Grünzüge.
…zum lebendigen Stadtraum
CoProGrün greift das Konzept der Urbanen Agrikultur auf. Dieses schafft Zugang zu städtischen Akteuren jenseits der Verwaltung, die sich aus ökonomischen oder sozialen Motiven in die Gestaltung und Nutzung von Stadtraum einbringen. Die Akteure konsumieren den Grünzug nicht nur, sondern co-produzieren ihn durch innovative Bewirtschaftungs- und Beteiligungsformen. Am Beispiel des Grünzugs F der Metropole Ruhr wird daher in den Städten Dortmund, Castrop-Rauxel, Lünen und Waltrop erprobt, mit welchen Instrumenten und Methoden dieser theoretische Anspruch der Urbanen Agrikultur in die Praxis umgesetzt werden kann.
Wie kann eine Kommune im Grünzug mit Landwirten, Kleingärtnern oder Heimatvereinen kooperieren? Wie können neue zivilgesellschaftliche Akteure – vom Kleintierzuchtverein bis zum Cross-Golfer – identifiziert und aktiviert werden?
Von der Analyse zum Modellprojekt
Zur Beantwortung dieser Fragen schließen sich im Forschungsprojekt Partner aus Kommunen, Landwirtschaft und Wissenschaft zusammen. So können Raum und Akteure aus unterschiedlicher Perspektive angesprochen und mit innovativen Methoden kartographiert werden. CoProGrün untersucht, mit welchen Formaten die Akteure erfolgreich aktiviert werden können. Wann bedarf es des Küchentischgesprächs, wann der offenen Planungswerkstatt? CoProGrün bündelt die Akteursinteressen zu Optionspfaden und entwickelt daraus gemeinsam mit den Akteuren Modellprojekte. Diese werden im Hinblick auf ihre Machbarkeit, ihren Mehrwert für den Grünzug und ihre Gestaltqualität untersucht und optimiert. Das Forschungsprojekt bindet weitere Metropolregionen in Deutschland ein, um durch Austausch von deren Erfahrungen zu profitieren und einen Handlungsleitfaden zu formulieren, der bundesweit Anwendung finden kann.
Einige der CoProGrün Projektpartner*innen haben gemeinsam eine Broschüre über den Aufbau von Gemeinschaftsgärten erarbeiten. Diese steht ab sofort unter "Produkte" zum Download bereit.
In vier Artikeln haben wir Erkenntnisse und übertragbare Ansätze aus unseren Projektstudien zusammengefasst und unter "Produkte" zum Download bereitgestellt.
Ein letztes Mal möchten wir Akteure, Interessierte, Mitmacher und Projektteam in einer Meilensteinveranstaltung versammeln und gemeinsam ihre – nun gereiften - Ideen für die Zukunft des Grünzugs F diskutieren und reflektieren.
Würdigung durch das Land NRW: Das Forschungsprojekt CoProGrün wurde als vorbildliches Klimaschutzprojekt ausgezeichnet und in die Leistungsschau der KlimaExpo.NRW aufgenommen.
25.10.2018 - Regional. Lokal. Saisonal. Marktschwärmer der Bauernmarkt 2.0
Durch CoProGrün ergab sich eine Zusammenarbeit der Urbanisten und Julia Welkoborsky, Organisatorin und Veranstalterin der Dortmunder Marktschwärmer. Die erste gemeinsam organisierte Veranstaltung am neuen Outdoor-Standort findet am 25. Oktober 2018 von 17 bis 18.30 Uhr auf dem Gelände des Union-Gewerbehofs statt.
Die zweite Meilensteinveranstaltung "CoProGrün Projektbörse" wird am Mittwoch, den 14.03.2018 ab 15.45 Uhr in Bürgerhaus Bövinghausen in Dortmund stattfinden.
07.02.2018 - Workshop "Bienenweiden, Streuobstwiesen und Agrarkultur"
Vernetzungstreffen und Projektschmiede zu den Themenbereichen "Bienenweiden" und "Streuobstwiesen" sowie zur Stärkung der Agrarkultur im Grünzug "Östliches Emschertal"
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