Akteursbeteiligung für einen co-produzierten Grünzug

Akteursansprache Landwirtschaft

Der Grünzug Östliches Emschertal stellt das Bindeglied zwischen dem hochurbanen und dichtbesiedelten Emscherland im Süden und dem von Freiflächen dominierten Norden Dortmunds bis nach Castrop-Rauxel, Lünen und Waltrop dar. Acker- und Grünlandflächen sind eine wichtige Landnutzung im Grünzug. Durch ihr Wirtschaften erzeugen die Landwirte einen bedeutenden Teil des Grünzuges als Koppelprodukt. Die Etablierung und Weiterentwicklung co-produzierter Grünzüge erfordert daher die aktive Einbindung der Landwirte und Gärtner. Aus diesem Grund führt die Fachhochschule Südwestfalen in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen die Akteursanalyse Landwirtschaft durch. Diese erfolgte parallel zur Akteursanalyse Stadtgesellschaft des Regionalverbandes Ruhr und des Vereins die Urbanisten e.V..

Beispiele landwirtschaftlicher Co-Produktion sind unter anderem:

Diese Co-Produktion erfordert neben den Landwirten/Gärtnern mindestens eine weitere Akteursgruppe. Daher verfolgt die Akteursanalyse zunächst das Ziel der Sensibilisierung für die Themen, Ziele und Potenziale des Projektes um eine verstärkte Beteiligung landwirtschaftlicher Akteure im Projektverlauf zu fördern.

Vorgehen

In der Akteursanalyse werden in erster Linie die im Untersuchungsraum ansässigen und dort wirtschaftenden Landwirte und Gärtner, aber auch die Akteure der vor- und nachgelagerten Industrien und Dienstleister der Agrarbranche adressiert. Die Ansprache erfolgte zunächst postalisch an alle Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe (insg. 147). Parallel wurden auch die für den Untersuchungsraum verantwortlichen Vertreter landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Institutionen (LWK NRW, Berufsverbände) angesprochen.

Anschließend wurden die Landwirtschafts-/Gartenbaubetriebe anhand ihrer Betriebsausrichtung und bestehenden Anpassungsstrategien an die städtische Umgebung (z. B. Pensionspferdehaltung oder Direktvermarktung) eingeteilt. Die überwiegende Zahl dieser Betriebewurde persönlich besucht und interviewt. Im weiteren Verlauf erfolgt die Ansprache zusätzlicher Betriebe und der vor- und nachgelagerten Firmen und Einrichtungen.

Erste Ergebnisse

Die bisher geführten Interviews zeigen, dass dem Thema Co-Produktion sehr unterschiedlich begegnet wird. Während einige Interviewte keinen Zugang zu möglichen Betriebsentwicklungen in Richtung Co-Produktion sehen, gibt es eine in etwa gleichgroße Gruppe von Betrieben, die der Co-Produktion sehr offen gegenüber steht. Diese Gruppe besteht überwiegend aus Betrieben, die bereits direkten Konsumenten-/Nutzerkontakt haben und über verschiedene Formen der Co-Produktion neue Nischen für den Betrieb suchen, um ihn zukunftsfähig aufzustellen. Daraus haben sich auch im Rahmen der Vorträge und Diskussionen während der Ideenbörse erste konkrete Ideen entwickelt. Diese werden über themenspezifische Workshops im Herbst/Winter 2017/18 aufgegriffen und vertieft.